Eine huschende Husch-Husch

 

     Baureihen

Das System der Baureihenbezeichnungen

Nach einer Vorlage unseres damaligen Vereinsmitglieds Frank Lehmann, Oberkochen, 1985.

Einführung

  1. Jede Loknummer setzt sich aus 6 Ziffern und der sogenannten Kontrollziffer zusammen. Die ersten 3 Ziffern kennzeichnen die Baureihe, die hinteren 3 sind die Ordnungsnummer dieser Lok speziell. Die erste Ziffer der Lokomotivnummer gibt Aufschluß über die Traktionsart der Lok, so heißt:
    0 = Dampflok;
    1 = E-Lok;
    2 = V-Lok (Diesellok);
    3 = Kleindiesellok;
    4 = E-Triebwagen;
    5 = Akku-Triebwagen;
    6 = V-Triebwagen;
    7 = Schienenbus;
    8 = Mittel-/Steuerwagen zum ET;
    9 = Mittel-/Steuerwagen zum VT;
  2. Begriffsklärung "Baureihe"
    Zusammenfassung von Loks ähnlicher Bauart, d.h. Leistung, Achsfolge, Verwendungszweck, mit dem Ziel, die größtmögliche Ähnlichkeit der zu einer BR zusammengefaßten Fahrzeuge zu erlangen. Der Baureihenbegriff wurde erst mit der Schaffung des Nummernsystems aktuell, als es galt, die Vielzahl der Länderbahnloks in ein Schema zu bringen. Loks einer Baureihe haben also nicht notwendigerweise dasselbe Aussehen, es gibt nur gewisse Ähnlichkeiten.
  3. Zur Historie der Kennzeichnung von Lokomotiven
    Man unterscheidet vier Epochen der Lokomotivkennzeichnung in Deutschland, und zwar:
    1. Epoche I: Länderbahn, die Loks haben noch Namen bzw. ihren Heimatort und eine Nummer als Kennung; z.B. Adler, Bavaria, Saxonia und später Stuttgart
      3417
      oder Dresden
      8170
    2. Epoche II: Reichsbahn (DRG, Pleitegeier); die Loks haben bereits alle Nummern wie 50 2026 etc.
    3. Epoche III: Bundesbahn bis 31.12.1967; wie DRG, jedoch DB-Emblem. Beispiel: E10 031, 01 150, ...
    4. Epoche IV: DB ab 1.1.1968; Einführung der Computernummern, die Buchstaben E und V werden durch Zahlen ersetzt, z.B. 110 031-2, 023 023-5, 218 217-8, ...

Beispiele

Epoche IIIEpoche IV
Dampflokomotiven
01 250
Es handelt sich um eine Lok der Baureihe 01. Die Maschine hat die Ordnungszahl 250.
001 250-0
Die erste Null sagt jetzt, daß es sich um eine Dampflok handelt, deren Baureihe 01 ist. Die Ordnungszahl ist nach wie vor 250.
50 3089
Diese Nummer weist auf eine Lok der Baureihe 50 hin, deren Ordnungsnummer 3089 ist. (Die Rauchkammertür eben dieser Lok steht neben dem Eingang unseres Vereinsheims!)
053 089-9
Als der Computer kam wurde die 50 zur 050; da aber die Ordnungszahl vierstellig ist, der Rechner aber nur drei Stellen erfassen konnte, wurde die 3 einfach in die Baureihe mit aufgenommen. So wurde die 050 3089 zur 053 089-9.
E-Lokomotiven
E10 130
Hier verhält sich die Sache wie bei den Dampfloks. Die Baureihe dieser Lok ist E10, die Ordnungsnummer 130.
110 130-2
Bedingt durch den Rechner wird aus dem "E" eine "1". Am Schluß wird die Kontrollziffer angehängt. Ansonsten ist alles wie bei der 'E10 130'.
V-Lokomotiven (im Volksmund auch Dieselloks genannt)

Bei den V-Loks ist die Sache mit der Nummerngebung nicht ganz so leicht, einfach deshalb, weil sich die verantwortlichen bei der Eisenbahn lange Zeit selber nicht im klaren waren, wie man Dieselloks nummerieren soll. Der logischste Aufbau ist im Schema der Epoche III zu finden, denn hier läßt sich von der Nummer noch auf die Größe der Lok schließen. So ist eine V20 kleiner als eine V80, die wiederum kleiner als eine V160 ist, usw. Nach dem 1.1.1968 wird aus der V20 eine 270, aus der V80 eine 280 und aus der V160 eine 216. Ihr seht also, von Logik keine Spur. Trotzdem ein Beispiel:

V320 001
Die Baureihe hier ist die V320, die laufende Nummer die 1.
232 001-8
Wie erwähnt wird aus dem V eine 2, die 320 wird wegen des Rechners auf 32 gekürzt. Die Ordnungszahl bleibt 1.